Füllwörter stören: Es gibt Menschen, denen können wir nur schwer folgen. Der Sinn ihrer Worte erstickt in „Ähs“. Wir können unserer Reden mehr Schwung geben, indem wir auf Füllwörter verzichten. Wie? Das lernen wir bei den „Berliner Meisterrednern“. Was die Glocke auf dem Bild damit zu tun hat, das erfahren Sie hier.
„Was? Wie bitte? Ich … hm … meine, dass ist nicht adäuqua…, nicht richtig.“ Es folgt eine lange Pause und dann ein „ mhh, wo war ich gerade?“. Vergleichbare Situationen kennen wir. Entweder haben wir selbst den Faden verloren oder unser Gegenüber. In solchen Momenten kommt die Frage auf, ob der Redner sich gedanklich verlaufen hat und vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht. Das wirkt verstreut und nicht kompetent. Was im Freundeskreis für Heiterkeit sorgen mag, ist bei öffentliche Auftritte oder Verkaufsgesprächen fatal.
Benutzen wir häufiger Füllwörter, dann sollten wir an unserer Rhetorik arbeiten. Denn die Pausenfüller stören den Fluss einer Rede, weil sie redundant sind. Warum füllen wir dennoch die Gedankenleere mit diesen unangenehmen Lauten? Die Antwort ist: Wir wollen die Brücke schlagen zwischen dem Gedanken A und dem Gedanken B, daraus wird dann ein Äh. Dagegen hilft eine gute Vorbereitung, und die Rede vorher mehrfach zu üben, dann sind die Verbindungen zwischen A und B stabiler. Kommt der Gedanke nicht gleich, können wir kurz lautlos einatmen und die Redepause nutzen, um die Spannung zu erhöhen.
Das Tückische an Füllwörtern ist, dass wir sie oft unwillkürlich benutzen. Häufig bemerken wir sie nicht einmal. Selbst geübte Rednerinnen und Redner benutzen sie oder entwickeln Alternativen wie ein Schnalzen oder Schmatzen, was vor allem gut zur Geltung kommt, wenn ein Mikrophon benutzt wird. Aus diesem Grund gibt es bei einem Klubabend der „Berliner Meisterredner“ das Amt des Äh-Zählenden: Die ersten drei Füllwörter oder -laute werden abgeklingelt mit einer Glocke, wie sie auch auf dem Empfangstresen eines Hotels steht. Jedes weitere Wort, Schmatzen und Schnalzen wird vermerkt. Am Ende eines Abends kann jede Rednerin und jeder Redner erfahren, wie der eigene Punktestand ist. Auch das Zählen der Füllwörter ist eine gute Übung, denn wir lernen, die Ohren zu spitzen und sind aufmerksamer gegenüber den fiesen Pausenfüllern. Das ist wichtig, denn: Jedes Füllwort zählt!