Als Area Director besuchte Niklas Nienaß die Berliner Meisterredner. Er hat sich wohlgefühlt beim ersten deutschsprachigen Klub der Hauptstadt. Was sein Besuch mit dem Ausbildungsprogramm von Toastmasters International zu tun hat, und wie ihm der Besuch bei den Meisterrednern gefallen hat, erzählt er hier.
Toastmasters International heißt der weltweite Dachverband, zu denen Klubs gehören wie die Berliner Meisterredner. Toastmasters unterstützt seine Klubs beim Umsetzen des ausgefeilten Ausbildungsprogramms und kümmert sich um das Einhalten der Qualitätsstandards. Um sicherzustellen, dass die Mitglieder einen guten Klub vorfinden und die Gelegenheit bekommen, ihre persönlichen Ziele zu erreichen, sind die Toastmasters gut organisiert.
Toastmasters und die Area
Der Weltverband wurde ursprünglich in den USA gegründet und ist heute aufgeteilt in elf Regionen, die wiederum in Distrikte aufgeteilt sind. Innerhalb der Distrikte gibt es Divisionen und innerhalb der Divisionen gibt es Areale. In einem Areal sind vier bis sieben Klubs zusammengefasst und die Direktorin bzw. der Direktor dieses Areals – Area Director genannt – hat die Aufgabe, diese Klubs zu unterstützen: mit Rat und Tat zur Seite stehen für ein bestmögliches Kluberlebnis, Unterstützung bei Veranstaltungen und Hilfe, neue Klubs zu gründen und neue Mitglieder zu gewinnen. Während ihrer bzw. seiner einjährigen Amtszeit besucht der Area Director jeden Klub mindestens zweimal.
Dieses Jahr habe ich den Posten eines Area Directors übernommen. In der sogenannten Area 1, Division C, District 95 gehören: die Rethorikmeister, die Redekünstler, Mercury und die Meisterredner in Berlin, sowie die Wismasters in Wismar und mein Heimatklub, die Hanseredner Rostock. Alle diese Klubs besuche ich regelmäßig. Häufig werde ich gefragt, warum ich die vielen Fahrten von Rostock nach Berlin auf mich nehme – zwölf, vierzehn Mal im Jahr, teilweise unter der Woche. Darauf gibt es eine klare Antwort:
Führungsqualitäten erwerben
Zum einen ist Toastmasters International eine Ausbildungsorganisation, in der es um die Rethorikförderung geht; zu gleichen Teilen geht es auch um die Ausbildung von Führungskräften. Allen Toastmasters wird die Möglichkeit geboten, einen Klubabend oder einen Wettbewerb zu moderieren, Teams zu leiten oder Vorstandsaufgaben zu übernehmen. Damit können wir uns in Bereiche einarbeiten, in die wir bisher keinen Einblick hatten, sei es etwa im Finanzmanagement, Mitgliederbetreuung oder Öffentlichkeitsarbeit.
Es wird nicht erwartet, dass das Mitglied diese Aufgabe bei Amtsübernahme kann, ganz im Gegenteil. Die Herausforderungen, vor die wir gestellt werden, geben uns die Aussicht zu wachsen und Erfahrungen zu sammeln. Toastmasters gibt jedem Mitglied die Gelegenheit sich auszuprobieren und Fehler zu machen, denn nur so können wir lernen. Um zu lernen, tauschen sich die Mitglieder aus und werden begleitet durch ein Mentoring-Programm, bekommen von Toastmasters Informationsmaterial und Schulungen wie Member & Officer Trainings. Diese Maßnahmen ermöglichen die persönliche Weiterentwicklung und stellen zugleich sicher, dass die Qualität im Ausbildungsprogramm gewährleistet ist.
Area Director
Das Amt des Area Directors ist für mich eine tolle Herausforderung: Wettbewerbe und Trainings organisieren, bei Problemen zur Seite stehen, Mitglieder gewinnen, Klubs gründen, versteckte Qualitäten ans Licht bringen und Teamcoachings und Vorträge entwickeln, ist nichts, was wir in der Schule oder an der Universität lernen. Es ist auch nichts, mit dem wir uns für gewöhnlich beschäftigen, aber es ist eine unglaubliche Chance und ein guter Weg, etwas von dem weiterzugeben, was Toastmasters International mir gegeben hat.
Zum anderen ist das Amt des Area Directors eine Möglichkeit, das maximale Toastmasters Erlebnis zu bekommen. Ist man in seinem Klub angekommen und genießt das Klubleben mit den anderen 20-30 Mitgliedern, wird schnell vergessen, dass draußen über 300.000 weitere Mitglieder in mehr als 120 Ländern warten. 300.000 tolle Menschen mit ihren eigenen Geschichten, ihren Ideen und ihren Fähigkeiten. Tausende weitere Klubs, die in ihrer Grundstruktur ähnlich und doch alle verschieden sind. Als Area Director komme ich in Kontakt mit anderen Toastmasters aus ganz Europa, außerdem bereise ich Klubs in meiner Umgebung, lerne die Menschen kennen, die diese Klubs einzigartig machen, und bekomme in jedem eine andere Art des Klublebens zu Gesicht.
Berliner Meisterredner und das Ausbildungsprogramm
Der Klub der Berliner Meisterrednerinnen und -redner war der erste, den ich als Area Director besucht habe, und er hat mich direkt begeistert. Die Mitglieder machen sich Gedanken, wie sie ihren Klub stetig verbessern können, sowohl auf der Ausbildungs-, als auch auf der Gemeinschaftsebene: Die kurze Ausbildungsrede zu Beginn des Abends, die die Qualität sichern und verbessern soll, das Ausbringen eines Toasts mit einem Begrüßungsgetränk, ein gemeinsame Tennisturnier, das die Mitglieder näher zusammenbringt, und vieles mehr.
Diese Begeisterung für Innovation und die positive Einstellung bei allen Mitgliedern zeigen mir, dass die Meisterredner die Mission von Toastmasters International nicht nur verstanden haben, sondern danach leben. In dieser Atmosphäre fällt es allen Mitgliedern leicht, ihre individuellen Ziele zu erreichen.
Ich freue mich auf das kommende Jahr und den nächsten Besuch bei Euch, den Weg nehme ich gerne auf mich.