Wer sind die Berliner Meisterredner – Elizabeth

© Berliner Meisterredner
© Berliner Meisterredner

Dies ist ein Artikel aus der Reihe „Wer sind die Berliner Meisterredner“. In dieser Artikelreihe stellen sich Meisterrednerinnen und -redner vor und berichten über ihre Erfahrungen mit Toastmasters. In diesem Beitrag stellt sich  Elizabeth Smith vor.

Seit dem 1. Juli 2017 ist Elizabeth Smith Präsidentin bei den Berliner Meisterrednern.

Wir möchten Elizabeth Smith kennenlernen. Wer ist die neue Präsidentin?

Wie geht sie ihre neue Aufgabe an? Was versteht sie unter guter Klubführung?

 

 

Hallo Elizabeth. Bitte stelle Dich kurz vor.

Ja, guten Tag alle zusammen. Ich heiße Elizabeth Smith, bin 66 Jahre alt und wohne in Berlin, in der Kantstraße. Gebürtig komme ich aus England und habe einen britischen Pass, da mein Vater Engländer war.

Wann und warum bist Du Mitglied bei den Berliner Meisterredner geworden?

Ich bin vor zwei Jahren bei Toastmasters Mitglied geworden. Ich wollte mehr Selbstvertrauen bei den Reden gewinnen. Mehr Übung bekommen vor Gruppen zu stehen. Die Berliner Meisterredner habe ich gewählt, weil die Donnerstagabende gut passen und sie sich bei mir um die Ecke treffen. Ich war schon am ersten Abend so begeistert, dass ich mich sofort angemeldet habe. Ich habe es noch nie bereut, weil ich wirklich immer noch viel lerne.

Elizabeth, Du warst lange Zeit für die Klubfinanzen im Vorstand verantwortlich. Was gefällt Dir an der ehrenamtlichen Tätigkeit?

Ich bin gerne ehrenamtlich tätig. Ich finde so etwas gehört mit dazu, wenn man in einem Verein oder in einem Klub ist. Irgendwer muss die Arbeit machen, dass das Ganze funktioniert. Irgendwann war ich dann dran und es wurde meine Aufgabe Finanzen zu machen. Ich habe nie etwas dagegen gehabt, einige Stunden in der Woche dafür einzuplanen, bekomme dadurch auch Einfluss und ich lerne etwas. Außerdem mag ich gerne Zahlen. Klubfinanzen und Klubbudget ist etwas Wichtiges, damit alle wissen, was wir uns eigentlich leisten können.

Du bist nun schon seit einigen Jahren bei den Berliner Meisterrednern. Was hat Dich motiviert, Dich als Präsidentin zur Wahl aufstellen zu lassen?

Motiviert hat mich im Grunde nichts. Ich bin gefragt worden, wie viele andere auch. Ich hatte schon ganz früh nein gesagt, weil ich glaubte, nicht ausreichend in Berlin zu sein. Ich finde es ist unverantwortlich, zu so einer Position ja zu sagen und dann zwischendurch nicht zu erscheinen. Als ich beim zweiten Mal Ende Mai gefragt wurde, hörte ich mich Ja sagen und war selber überrascht. Ich habe daher meine Reisepläne sehr umgestaltet und umgemodelt, damit ich so viel wie möglich hier in Berlin sein kann.

Gehst Du seit Juli mit einem anderen Gefühl zu den Klubabenden ?

Nein, ich habe eine Funktion an dem Abend und die möchte ich genauso gut ausführen, wie es nun geht. Ansonsten gehe ich auch zu den Abenden, wissend ich habe eine Funktion als Rednerin oder Gesamtbewerterin oder Redebewerterin oder dergleichen. Vielleicht fühle ich mich jetzt ein bisschen mehr verantwortlich. Ich gucke jeden zweiten Tag, wie viele sich auf der Online-Plattform easy-Speak eingetragen haben, wer hält an dem Klubabend eine Rede und wie kann ich unsere Mitglieder motivieren, damit sie weiterhin Spaß an Toastmasters haben. Aber das ist auch ein Teil meiner Aufgaben.

Das Präsidentschaftsamt ist für Dich neu. Hast du Dir ein persönliches Ziel für das Toastmasters-Jahr 2017/2018 gesetzt? 

Ja, ich will dieses Jahr meinen CL (Communication Leadership) fertig machen und meinen ACB (Advanced Communicator Bronze). Wenn es sich tatsächlich ergeben sollte und wir brauchen die Punkte, um den Distinguished Klub (Klub mit Auszeichnung) zu bekommen, auch den ALB (Advanced Leader Bronze). Mich motiviert das sehr, ein Ziel vor Augen zu haben und was ich erreichen möchte. Nicht, weil ich sonderlich ehrgeizig bin, sondern einfach, weil ich es mag von A nach B zu gehen und zu wissen, wie schön jetzt habe ich dieses gelernt und erreicht! Das hält mich am Ball, dann auch weiterzumachen. Und ich muss gestehen, ich liebe geradezu Herausforderungen, wo ich mich ein bisschen “stretchen” muss. So etwas bringt mich an meine Grenzen, Angst steigt hoch, aber dann auch ganz viel Erfahrung damit umzugehen.

Was verstehst Du unter guter Klubführung? 

Das ist für mich, wenn alle Mitglieder sich wohl fühlen und wirklich Lust und Motivation haben. Wenn sie immer wieder zwei oder drei Abende im Monat zu Toastmasters kommen und einen Eigeneinsatz leisten, sei es in Form einer Rede oder Führungsrollen. Dann ist in einem Klub gute Laune und die Mitglieder haben Spaß an der Sache. Das steckt an und wir haben alle einen wirklich netten gemeinsamen Abend.

Mir ist auch Transparenz sehr wichtig, dass alle wissen, was im Klub so vor sich geht. Dass es Möglichkeiten gibt, damit sich alle einbringen können, um gehört zu werden und auch Einfluss auf den Klub nehmen zu können. Wir sind ehrenamtliche Mitglieder und da ist keiner besser als der andere. Wir sind ein Team. Wenn das gut läuft, dann denke ich auch, dass wir alle unseren Spaß haben.

Ich finde auch Mitverantwortlichkeit super wichtig. Jeder hat eine gewisse Funktion oder Rolle im Klub, sei es auch mal für ein Jahr ein passives Mitglied zu sein. Es ist schon Klasse, wenn jeder mitverantwortlich mitdenkt. Das ist auch das, wozu uns Toastmasters mit dem Führungs- und Leitungsprogramm animiert.

Wie lautet Dein persönlicher Leitsatz für die Präsidentschaft?

Jeder ist Wellkommen! Ich mache es, weil es mir Spaß bringt und mir persönlich etwas gibt, wo ich etwas über mich selber in Erfahrung bringe und anwende kann.

Warum sollten sich andere Toastmasters ehrenamtlich in den Vorstand einbringen? 

Ich bin der Meinung, es gibt auf der persönlichen Ebene viel zu lernen, was wir im Leben einfließen lassen können und was unser Leben bereichert. Das Leben ist auch viel lustiger, wenn wir in Gemeinschaft etwas erreichen als alleine abends vor dem Fernsehen zu hocken. Nicht, dass es dafür nicht auch Stunden geben mag (für die, die einen Fernseher haben (ich habe nämlich keinen)). Jedes hat seine Zeit. Und jedes spiegelt und gibt uns was, woraus wir Fähigkeiten ziehen können, die uns wirklich weiterbringen können, wenn wir sie uns ins Bewusstsein führen.

Was ist abseits der Berliner Meisterredner für Dich wichtig?

Ich schreibe gerade an einem Buch, was mal besser, mal nicht so gut läuft… Eine Herausforderung. Ich will es immer noch schaffen, wieder selbstständig zu sein, auch in meinem Alter. Von daher bilde ich mich immer weiter aus, habe Spaß am Lernen. All das ist immer noch ein Teil von aus sich rausgehen, sich zeigen mit all meinem Selbstbewusstsein, aber auch mit meinen Schattenseiten und Verletzbarkeiten. Halt so authentisch und real wie möglich. Ich coache andere zu Lebensstilfragen, Gesundheits- und persönlichen Fragen. Ich bin kreativ, mein Steckenpferd das Malen und Handarbeiten. Wenn ich Zeit habe, lese ich gerne alles Mögliche und ich liebe es, in der Natur zu sein. Dazu habe ich auch noch einen großen internationalen Freundeskreis, es ist viel Arbeit, den so einigermaßen in Takt zu halten. Und natürlich zu guter Letzt meine drei Kinder, die ich über alles liebe und auf die ich sehr stolz bin.