Durch sprachliche Mittel lässt sich überzeugen ohne wirklich überzeugend zu sein. Doch damit betritt man den Pfad der Manipulation. Das ist nicht integer, doch wie erkennt man so etwas, wie geht man damit um und wie kontert man?
1. Schritt: Die möglichst nüchterne Analyse
Wenn man Manipulation wittert, sollte man zunähst alles in Zweifel ziehen, was der potentielle Manipulator von sich gibt. Auch müssen die Emotionen möglichst abgeschaltet werden, hier hilft es sich selbst zu fragen, was einen gerade leitet. Der messerscharfe Verstand oder doch nur Emotionen wie Mitleid, Wut oder Gier?
Ist dies getan, besteht der Vorteil der möglichst nüchternen Analyse. Was weiß ch eigentlich dazu? Weiß ich vielleicht überhaupt nichts darüber?
Dieser erste Schritt hat einen enormen Vorteil: Ihr gewinnt Zeit zum Nachdenken, vielleicht sogar zur Recherche mit dem Smartphone und müsst nicht vorschnell glauben!
2. Schritt: Begründung checken
Wer Euch von etwas überzeugen will, sollte gute Argumente dafür haben. Doch wann ist ein Argument gut, wann ist es schlecht?
Ein Argument ist gut, wenn es seinerseits zutrifft und die Behauptung belegt.
Beispiel: Wir müssen mehr Geld in den Straßenbau investieren, weil unsere Straßen marode sind und dadurch Gefahren für die Verkehrsteilnehmer geschaffen werden.
Es gibt aber noch den bösen Zwilling des guten Arguments, das Scheinargument. Es kommt sprachlich genauso daher wie das echte Argument, weil dieselben Konjunktionen verwendet werden.
Ein populäres und gerade aktuelles Beispiel: Die Mondlandung war gefaked, weil auf den Bildern der Astronauten von der Mondoberfläche keine Sterne zu sehen sind und weil die US-Flagge im Wind weht, obwohl es auf dem Mond keinen Wind gibt.
Im Schafspelz eines Arguments kommen hierbei bloß weitere Behauptungen daher. –> Man müsste auf den Fotos Sterne sehen –> Die Flagge dürfte nicht im Wind wehen.
Natürlich ist es im Einzelfall enorm schwer zu ermitteln, ob es sich um ein echtes oder nur um ein Scheinargument handelt. Aber Ihr könnt Euch damit behelfen, das Argument aktiv zu hinterfragen. „Weißt Du das sicher, oder glaubst Du es nur?“, „Woraus ergibt sich das?“
Neben dem Scheinargument gibt es noch eine ganze Reihe von Manipulationstechniken. Wer Euch von etwas überzeugen möchte, sollte nicht auf die Manipulation zurückgreifen müssen! Aber das sind so viele Techniken, dass sie nun wirklich nicht in diesen Beitrag passen. (Manipulation erkannt?:-)
Hier findet Ihr eine gute Übersicht.
3, Schritt: Manipulation kontern
Wenn man ein Scheinargument oder eine andere Manipulationstechnik ausmacht, kontert man am besten, indem man es anspricht. „Das ist doch ein Scheinargument!“, „Warum musst Du bei Punkt XY zur Manipulation greifen, um zu überzeugen?“
Bei Manipulationstechniken, die den Entscheidungsspielraum einengen, hilft es, diesen wieder zu öffnen. „Warum, man kann doch auch XY tun!“
Viel Spaß damit,
Eure Meisterredner!