Keine Sorge, nun folgt kein Betrag übers Tanzen oder einen Haushaltswarenladen. Es geht um die Führung im Allgemeinen – wie führt man richtig?
Die Frage ist nicht zu beantworten, weil es in Fragen des Leaderships kein richtig oder falsch gibt, sondern nur „funktioniert“ und „funktioniert nicht“.
Wenn ich z.B. dem schüchternen, introvertierten Angestellten vor versammelter Mannschaft anherrsche, wie er seine Arbeit wann zu machen hat, dann wird dies wohl eher das Prädikat „funktioniert nicht“ bekommen. Man erkennt also, ein gutes Leadership ist situationsabhängig und -bezogen.
Es gibt zwei große Pole, nämlich den autoritären Führungsstil und den kooperativen Führungsstil. Ersterer sähe, wenn man ihn grafisch aufschlüsseln wollte, (ja, ich will!:-) so aus:
Beispiel:
„Chef: Herr Müller, die Verkaufszahlen sinken, machen Sie X!“
Augenscheinlich ist dieser Stil sehr effizient. Es wird nicht viel diskutiert, A sagt, B macht. Doch mit ihm gehen auch Gefahren einher. Wenn A B permanent und dezidiert sagt, was er tun und lassen soll, könnte bei B bald eine Frustration eintreten. Er bekommt dann burn-out und seine hervorragenden Umsetzungsfähigkeiten sind für das Unternehmen nicht mehr nutzbar. Auch entsteht die Gefahr, dass B seinen Kopf völlig ausschaltet und dann Fehler macht, bzw. falsche Anweisungen blind befolgt.
Der kooperative Führungsstil sieht grafisch betrachtet so aus:
Beispiel:
„Chef: Herr Müller, ich sehe, dass unsere Verkaufszahlen sinken, ich denke, dieses Problem ließe sich beheben, wenn Sie X tun, aber bitte teilen Sie mir Ihre Gedanken dazu mit.“
Dieser Stil hat nun den Vorzug, dass er die Nachteile des autoritären Stils aufwiegt. Der Anweisungsempfänger wird mit eingebunden, darf sich äußern, darf seine eigene Erfahrung miteinbringen, etc. Als glücklicher Mitarbeiter bleibt er dem Unternehmen bis ins Rentenalter erhalten.
Aber natürlich hat dieser Stil auch Nachteile. Mitarbeiter könnten die Anweisung als unverbindlich betrachten, als diskutabel. Auch kostet die zusätzliche Interaktion Zeit, was ja bekanntlich Geld ist. Und wenn man ausschließlich so führt, könnte die eigene Autorität infrage stehen.
Eine gute Führung ist aber sicher nicht nur eine Frage des Stils. Eine Führungskraft muss sich, bevor sie eine Weisung erteilt, viele Gedanken machen. Da kann man sich von den W-Fragen leiten lassen (zur Erinnerung: Wer, wie, wann, wo, wie lange, usw.).
Nicht minder wichtig ist es, dass die Führungskraft sich vor der Anweisung Gedanken macht, ob sie auch umgesetzt werden kann. (Ich bekam im Rahmen eines Praktikums von einem eher autoritären Chef mal die Anweisung „Nimm [Praktikant 2] mit auf den Dachboden und entsorge die Akten X-Y!“ Nur waren die Akten X-Y längst nicht mehr da, sodass ich und Praktikant 2 zwei Stunden Pause auf dem Dachboden hatten:-))
Und es macht auch Sinn, sich einen Plan zu machen, welche Anweisungen planmäßig erteilt werden sollen, um zu überprüfen, ob die jeweils erforderlichen Ressourcen jeweilig vorhanden sind.
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