Er war einer der charismatischsten Redner der letzten Jahrzehnte. Wissenschaftler der süddänischen Universität haben nun versucht das Sprachverhalten von Steve Jobs zu analysieren.
Anhand seiner bekanntesten Produktpräsentationen: den Einführungen des iPhone 4 und des iPad 2 wurde das Sprachprofil untersucht. Die Ergebnisse zeigen, daß Steve Jobs sich in fast allen wichtigen Merkmalen des Charismas von den Referenzbeispielen abhebt, einschließlich Melodie, Lautstärke, Tempo und Flüssigkeit.
Die Stimme von Steve Jobs hat eine außergewöhnlich hohe Tonhöhe und diese war extrem variabel. Wer monoton redet, kommt schlechter an. Die ausgedehnten melodischen Aufwärts- und Abwärtsbewegungen bei Jobs hingegen wirken engagiert, involviert und leidenschaftlich. Seine Stimme fällt am Ende einer Aussage sehr tief und steigt dann möglichst weit wieder nach oben – bis zu zwei Oktaven. Steve Jobs Sprechstimme umfasst zwei Oktaven, also 24 Halbtonschritte.
Stimmprofile können wie in einer mathematischen Gleichung in verschiedene Parameter zerlegt werden: Tempo, Rhythmus, Melodie, Lautstärke, Abschleifungen in der Artikulation, Undeutlichkeiten, Abbrüche, Pausen –, das ergibt ein individuelles Stimmprofil und am Ende ein bestimmter Wert für das akustische Charisma. In diesem Wertesystem für die Messung von Charisma das Professor Oliver Niebuhr, Sønderborg aufgesetzt hat erzielt Steve Jobs 93 Prozent, Mark Zuckerberg 57 Prozent. Oliver Niebuhr entwickelt aktuell eine Software, mit der jeder das Charisma seiner Stimme trainieren können soll. Solange wir darauf warten, trainieren wir als Berliner Meisterredner weiterhin im Klub.