Dieses Interview ist ein Beitrag aus der Reihe „Wer sind die Berliner Meisterredner“. In dieser Artikelreihe stellen sich verschiedene Klubmitglieder der Berliner Meisterredner in einem Interview vor und berichten über Ihre Erfahrungen mit dem Kommunikationstraining bei den Meisterrednern. Heute ist bei uns zu Gast, unser langjähriges Mitglied Rüdiger Skrzypek.
Hallo Rüdiger.
Hallo Tim. Vielen Dank für die Einladung.
Warum bist Du damals zu den Berliner Meisterrednern gekommen?
Damals hatte ich eine Ausbildung zum Kommunikationstrainer abgeschlossen. Diese Ausbildung war reine Theorie. Zwar wusste ich theoretisch viel über Rhetorik, doch mir fehlte mir die Praxis. Bei den Meisterrednern konnte ich Kommunikation üben, üben und nochmals üben.
Nicht zuletzt war es mir zu dieser Zeit wichtig, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen – beim Reden und in anderen Situationen.
Du bist ja inzwischen seit 2005 bei den Berliner Meisterrednern. Wie blickst Du auf diese Zeit zurück?
Ich habe bei den Meisterrednern viele schöne Erlebnisse mitgenommen. Ich bin zufrieden, wenn mir eine anspruchsvolle Aufgabe gelingt – zum Beispiel eine Moderation oder eine Stegreifrede. Und es macht mich stolz, wenn meine Leistung mit Lob und Applaus anerkannt wird.
Zugleich gab es – und wird es auch in Zukunft geben – viele Reden, mit denen ich in keiner Weise zufrieden war. Manchmal bleibt dann ein deutlicher Applaus aus. In all den Jahren waren die Meisterredner für mich ein Stück intensives Leben. Hier hatte ich immer die Chance aus Fehlern zu lernen, besser zu werden, mich weiterzuentwickeln.
Hat Dir Toastmasters etwas für Deine persönliche oder berufliche Entwicklung gebracht?
Anfangs lernt man bei Toastmasters, wie man eine Rede hält. Man gewinnt Selbstvertrauen, lernt praktische Kommunikationsregeln und bekommt einen Einblick in Führungsaufgaben. Dieser Prozess gehört zum Programm von Toastmasters und läuft bei den meisten Mitgliedern ähnlich ab.
Doch es kam der Tag, an dem meine Entwicklung als Redner stoppte. Mir wurde klar, dass meine Reden nur besser werden können, wenn ich an mir persönlich arbeiten würde. Ich habe bei Toastmasters nicht nur das Reden gelernt, sondern mich auch persönlich deutlich entwickelt.
Beispielsweise waren meine Reden früher wenig strukturiert und ich wollte in einer Rede immer viel zu viel sagen. Letztendlich ist das eine Frage des Zeitmanagements. Durch die Meisterredner habe ich mein Zeitmanagement deutlich verbessern können. Und heute begeistere ich mich in besonderer Weise für eine gut durchdachte Redestruktur.
Was sind Deine zukünftigen Ziele bei Toastmasters bzw. den Berliner Meisterrednern?
Mein Ziel ist es, das gesamte Handbuch der Kommunikation und Reden von Toastmasters abzuschließen. Zuletzt habe ich den Ausbildungsgrad eines ‚Advanced Communicator Bronze‘ erreicht. Mein Plan ist eines Tages den Abschluss in Gold zu erringen. Aber ich glaube auch, man sollte immer von Spiel zu Spiel denken. Jede Rede ist eine wertvolle Erfahrung. Aber es muss nicht immer eine Rede sein. Die Meisterredner bieten einem viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln.
Wieso sollte Deiner Meinung nach jemand einem Toastmasters Club beitreten?
Bei Toastmasters geht es nicht darum, Schwächen abzubauen. Ganz im Gegenteil. Wer seine Stärken weiter entwickeln will, lernt bei den Meisterrednern, wie er sie am besten einsetzt. Denn was nützen einem Stärken, wenn andere damit nichts anfangen können. Das bedeutet, jeder kann hier lernen, wie er sich am besten ausdrückt, um verständlich seinen Ideen zu vermitteln.
Wer sich persönlich entwickeln möchte, sollte einem Rhetorik-Klub beitreten. Wer besser reden möchte, der sollte ein Toastmaster werden. Und wer andere motivieren möchte und selbst motiviert werden will, der sollte unbedingt bei uns mitmachen.
Vielen Dank für das Interview
Berlin im Jahr 2014